Pi

Zahlensalat
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Mindfuck-Level: Experte

Darren Aronofsky gehört inzwischen zu den großen Namen Hollywoods und steht dabei in Filmen wie The Fountain oder Black Swan auch immer wieder für Mindfuck. Den Anfang nahm seine Karriere mit Pi, einem komplett in Schwarz-Weiß gedrehten Film, der mit einem Budget von nur 60.000 US-Dollar realisiert wurde. Aronofsky schrieb am Drehbuch mit, war Produzent und Regisseur. Der Film spielte über drei Millionen US-Dollar ein und war so das Sprungbrett für Aronfoskys Karriere. Inhaltlich dreht sich Pi vor allem um Mathematik und den Versuch, die ganze Welt durch Zahlen zu erklären. Dieser Versuch droht die Hauptfigur des Films in den Abgrund zu reißen.

216 Stellen

Der Mathematiker Max Cohen (Sean Gullette) versucht mit seinem Supercomputer Euklid nachzuweisen, dass der Aktienmarkt mathematischen Gesetzmäßigkeiten folgt und dadurch vorhersagbar ist. Er lebt nur für seine Forschungen, leidet unter heftigen Kopfschmerz-Attacken, Halluzinationen und Paranoia. Sein einziger Freund ist sein ehemaliger Lehrer Sol (Mark Margolis), der seine eigenen Forschungen an Gesetzmäßigkeiten der Zahl Pi aufgegeben hat. Für die Ideen von Max interessieren sich auch eine große Bank und eine Gruppe jüdischer Kabbala-Anhänger. Einer der Geistlichen, Lenny Meyer (Ben Shenkman), bringt Max auf die Idee, dass die Fibonacci-Zahlenreihe der Schlüssel zu seinem Problem sein könnte. Entsprechend programmiert sagt Euklid zwei sehr unwahrscheinliche Börsenkurse voraus, wirft eine lange, scheinbar sinnlose Zahl aus und stürzt dann ab. Sol erzählt, dass er damals bei seinen Forschungen auf eine Zahl mit 216 Stellen gestoßen ist und auch Lenny glaubt, dass die Thora um eine 216-stellige Zahl organisiert ist. Max hat den Ausdruck seiner Zahl weggeworfen, doch die vorhergesagten Börsenkurse erweisen sich als zutreffend.

Quelle: Studiocanal Home Entertainment, DVD: Pi
Quelle: Studiocanal Home Entertainment, DVD: Pi

Kampf um eine Zahl – Das Ende von Pi

Die Auflösung von Pi

Max nimmt die Hilfsangebote der beiden Interessengruppen an: Er verspricht Lenny, dessen Thoraforschung voranzubringen und erhält von der Bank einen hochmodernen Prozessor, muss aber versprechen seine Resultate zu teilen. Euklid wirft tatsächlich eine 216-stellige Zahl aus, in der Max ein Muster zu erkennen glaubt, bevor er das Bewusstsein verliert. An seinem Kopf findet er eine seltsame Verwachsung, genau an der Stelle, wo auch seine Kopfschmerzen ihren Ursprung haben. Sol warnt Max davor, seine Forschungen fortzusetzen, aber Max macht weiter. Er wird von Vertretern der Bank verfolgt und bedroht, bevor ihn Lenny rettet. Aber auch er will von Max die Zahl hören, da seine Gemeinde in ihr den wahren Namen Gottes vermutet, durch den das Kommen des Messias eingeleitet werden kann. Max verweigert auch hier seine Hilfe und möchte erneut Sol aufsuchen. In Sols Wohnung trifft er aber nur dessen Tochter an. Sol hat einen zweiten Schlaganfall erlitten und ist daran gestorben. Max stellt fest, dass Sol ebenfalls wieder an der 216-stelligen Zahl geforscht hat. In seiner Wohnung zerstört Max Euklid und die handschriftliche Aufzeichnung der geheimnisvollen Zahl. Mit einer Bohrmaschine bohrt er ein Loch in seinen Kopf. Eine unbestimmte Zeit später geht es Max offenbar besser. Er hat seine herausragenden mathematischen Fähigkeiten verloren, leidet aber nicht mehr unter Kopfschmerzen und Wahnvorstellungen und wirkt glücklich.

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Kopfschmerzen – Der Mindfuck von Pi

Der Mindfuck von Pi

Diese scheinbar recht gradlinige Zusammenfassung von Pi wird dem Film nicht völlig gerecht. Er ist durchzogen von Halluzinationen und Merkwürdigkeiten. Dazu zählen die Ameisen in Max Wohnung ebenso wie das Gehirn, was Max einmal in einer U-Bahn-Station und einmal in seinem Waschbecken findet. Es ist offensichtlich, dass Max große psychische Probleme hat, aber es ist unklar, wo die Realität aufhört und wo seine Wahnvorstellungen anfangen. Viele Szenen enden abrupt mit einer langen Weiß- oder Schwarzblende. Im Anschluss bleibt oft unklar, ob das zuvor Gesehene wirklich passiert ist. Vielleicht ist dies letztlich auch gar nicht so wichtig. Die Leistung von Pi besteht vor allem darin, den Zuschauer an der paranoiden Gedankenwelt von Max teilhaben zu lassen.

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Fazit

Pi wurde mit einem minimalen Budget gedreht und liefert dafür einen beachtlichen Film. Besonders die hektischen Beats des Soundtracks und die häufig wackelnde Kamera geben dem Film eine mitreißende Dynamik. Dazu liefert Sean Gullette in der Hauptrolle eine beeindruckende Leistung ab. Antworten liefert Pi nicht immer, aber für Freunde des Mindfuck ist das Eintauchen in die paranoide Gedankenwelt eines Mathematik-Genies sicher einen Blick wert.

Weiterführende Links

Pi bei www.imdb.com
Pi bei www.rottentomatoes.com

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Bildnachweis: Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Studiocanal Home Entertainment

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Bernd Leiendecker
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