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Shrooms

Magic Mushroom Mindfuck
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Unsere Bewertung
Eure Bewertung
[Anzahl der Stimmen: 7 Durchschnitt: 2.7]

Mindfuck-Level: Fortgeschrittener

Slasher-Filme gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Kein Wunder, denn der formelhafte Plot benötigt nur wenige Schauspieler, die eher hübsch als talentiert sein müssen und die allgemeinen Kosten bleiben niedrig. Die eingefleischte Fanbasis sorgt für die Chance auf solide Einnahmen. Aber wie kann sich ein Film von der großen Slasher-Konkurrenz abheben? Alleinstellungsmerkmale können das Monster oder der Schauplatz sein, aber eben auch die Auflösung. Viele Slasher-Filme versuchen sich durch den Einbau von Mindfuck-Elementen auf dem Markt zu behaupten (vgl. hierzu auch Reeker). Einer dieser Filme ist Shrooms von Paddy Breathnach.

The Magical Mystery Tour

Drei junge Paare wollen sich in Irland einen schönen Urlaub machen. Ihr Plan ist, im Wald zu campen und die lokalen halluzinogenen Pilze (umgangssprachlich: Shrooms) zu konsumieren. Leider isst Tara (Lindsey Haun) sofort den falschen Pilz und bekommt Visionen, in denen sie ihre Freunde sterben sieht. Wie sich herausstellt, campen die Urlauber in der Nähe eines verlassenen Internats mit dunkler Vergangenheit. Es scheint so, als würden die Wälder von Geistern heimgesucht. Taras Visionen erweisen sich als wahr. Als der erste Camper verschwindet, teilen sich die Überlebenden auf, um ihn zu suchen. Als ob das in Slasher-Filmen jemals eine gute Idee war. Leider ist sich keiner der Urlauber sicher, ob die Dinge um sie herum wirklich geschehen oder nur eine durch die Pilze hervorgerufenen Halluzination sind.

Wie man zum Final Girl wird – Das Ende von Shrooms

Der klassische Slasher-Film dreht sich um ein Final Girl, eine weibliche Überlebende, die meistens moralisch konservativer ist als ihre Freunde und Freundinnen.

Auflösung von Shrooms

In Shrooms handelt es sich um Tara. Nach und nach sterben ihre Freunde, bis sie schließlich einem Rettungsteam in die Arme läuft. Erst im Krankenwagen dämmert ihr, was wirklich geschehen ist. Sie selbst hat im Rausch der Shrooms ihre Freunde umgebracht. Monster und Spukgestalten hat es nie gegeben. Sie tötet den Sanitäter und flieht in den Wald.

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Der Mindfuck in Shrooms

Analyse des Mindfuck von Shrooms

Es ist für einen Slasher-Film gar nicht so ungewöhnlich, dass der Killer selbst zur bedrohten Gruppe gehört. Schon eher bemerkenswert ist, dass der Killer in diesem Fall lange Zeit gar nichts von seinen Taten weiß. Die Auflösung ist durch den Film bereits früh vorbereitet: Noch vor den Morden wird die Geschichte erzählt, wie es im Internat zu einem Massaker kam, weil dort Pilze ins Essen gemischt wurden – genau die Pilze, die auch Tara gegessen hat. Lange Zeit scheint es so, als würde die Geschichte die Existenz der mordenden Geister begründen, doch Taras Raserei wird durch sie ebenso erklärbar. Und tatsächlich: Bevor Tara den Pilz isst, treffen die Camper lediglich auf ein paar unheimliche, aber harmlose Hinterwäldler. Leider ist der Mindfuck von Shrooms eher auf eine einmalige Überraschung ausgelegt. Beim zweiten Anschauen gibt es keine Hinweise oder doppeldeutigen Szenen zu sehen.

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Fazit

Eigentlich hat Shrooms gute Voraussetzungen – die Charaktere sind stereotyp angelegt und ermöglichen es durchaus, sie zu mögen oder ihnen den Tod zu wünschen. Der Plot Twist ist verhältnismäßig innovativ und die Kombination von Slasher und Rauschpilzen hat durchaus Potential. Leider verschenkt der Film all dies spätestens, als die Mordserie beginnt. Danach besteht Shrooms nur noch aus Weglaufen. Die späteren Todesfälle sind phantasielos und unblutig umgesetzt und durch Taras Visionen lohnt sich das Mitfiebern nicht. Man weiß ja schon, wer umkommt. Die Charaktere schaffen es nie, einen Plan zu fassen oder mehr über die Bedrohung herauszufinden und dadurch passiert auf gewisse Art und Weise in der zweiten Hälfte des Films so gut wie nichts. Zum Zeitpunkt des Plot Twists ist man vor Langeweile bereits so distanziert, dass man die Überraschung nicht mehr zu schätzen weiß. Durch die guten Ansätze reicht es noch zum zweiten Stern, aber in erster Linie ist Shrooms ein nicht eingelöstes Versprechen.

Wer sich für Details zur falschen Darstellung von Pilzen im Allgemeinen und Rauschpilzen im Besonderen interessiert, dem sei noch diese Rezension bei Filmchecker ans Herz gelegt.

Shrooms bei www.imdb.com
Shrooms bei www.rottentomatoes.com

Filme wie Shrooms

Filme mit ähnlichem Mindfuck wie Shrooms

Babycall (Norwegen/Deutschland/Schweden 2011, Pål Sletaune)
Black Butterfly (Spanien/USA/Italien2017, Brian Goodman)
Chasing Sleep (Kanada/USA/Frankreich 2000, Michael Walker)
Der diskrete Charme der Bourgeoisie (Frankreich 1972, Luis Bunuel)
Ekel (Großbritannien 1965, Roman Polanski)
Fear and Loathing in Las Vegas (USA 1998, Terry Gilliam)
Living in Oblivion (USA 1995, Tom DiCillo)
One Way Trip (Schweiz/Österreich 2011, Markus Welter)
Phantasm – Das Böse (USA 1979, Don Coscarelli)
Reality XL (Deutschland 2012, Thomas Bohn)
Sh! The Octopus (USA 1937, William C. McGann)
Susan’s Plan (USA 1998, John Landis)
The Brown Bunny (USA/Japan 2003, Vincent Gallo)
The Dark Hours (Kanada 2005, Paul Fox)
The Heart of the Warrior (Spanien 1999, Daniel Monzón)
The Perfection (USA 2018, Richard Shepard)
Traum ohne Ende (Großbritannien 1945, Alberto Cavalcanti, Charles Crichton, Basil Dearden, Robert Hamer)

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Bildnachweis: Bilder mit freundlicher Genehmigung der Ascot Elite Home Entertainment GmbH

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Bernd Leiendecker
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2 comments on “ShroomsAdd yours →

  1. Der Mindfuck-Blog hat mich erneut vor einem langweiligen Filmabend bewahrt. Danke dafür. 🙂 Ich warte dann auf den nächsten lohnenden Film. Liebe Grüße, Maggie

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