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Donnie Darko

Rätselhafter Kultfilm
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[Anzahl der Stimmen: 39 Durchschnitt: 4.1]

Mindfuck-Level: Experte

Mindfuck-Filme setzen sich regelmäßig mit den psychischen Problemen ihrer Hauptfiguren auseinander. Oft sind diese Probleme für den Zuschauer gar nicht sofort zu erkennen. Stattdessen werden sie in einer überraschenden Wendung offenbart und sorgen so unmittelbar für den Mindfuck. In Donnie Darko von Richard Kelly ist das anders. Hier kämpft die jugendliche Hauptfigur zwar ganz offensichtlich auch mit psychischen Störungen und ist deswegen auch in Therapie. Doch die Ursache des Mindfuck ist eine völlig andere. Nur welche?

Das Ende ist nah

Der Jugendliche Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist ein Außenseiter und leitet unter psychischen Problemen. Er ist deswegen in Behandlung und bekommt Tabletten, die er jedoch nicht immer nimmt. Er scheint zu schlafwandeln und hat Frank (James Duval) zum imaginären Freund, eine zwei Meter große, bedrohlich wirkende Gestalt in einem Hasenkostüm. Frank prophezeit Donnie, dass in 28 Tagen die Welt untergehen wird. Am gleichen Abend stürzt ein Flugzeugtriebwerk auf Donnies Zimmer, doch er ist nicht zu Hause und bleibt unverletzt. Kurze Zeit später bringt Frank Donnie dazu, einen Wasserrohrbruch in der Schule zu verursachen. Der einzige Lichtblick in Donnies Alltag ist die Liebe zu seiner neuen Mitschülerin Gretchen (Jena Malone), doch alles andere bereitet ihm weiterhin Schwierigkeiten. Er beleidigt in der Schule seine Lehrerin und auch aus einer Veranstaltung des Selbsthilfe-Esoterikers Cunningham (Patrick Swayze) wird er schließlich hinausgeworfen, weil er dessen Theorien hinterfragt. Frank erwähnt Donnie gegenüber Zeitreisen und schließlich erhält Donnie von seinem Physiklehrer ein Buch über das Thema, das von einer inzwischen alten und verwirrten Nachbarin Donnies namens Roberta Sparrow (Patience Cleveland) geschrieben wurde.

Das Ende? – Das Ende von Donnie Darko

Die Auflösung von Donnie Darko

Frank bringt Donnie dazu, das Haus von Cunningham anzuzünden. Bei den Löscharbeiten werden Beweise gefunden, dass Cunningham mit Kinderpornografie handelt. An Halloween, dem Vorabend des prophezeiten Weltuntergangs, sind Donnies Eltern nicht zu Hause: Sein Vater ist auf Geschäftsreise und seine Mutter ist mit der Tanzgruppe von Donnies Schule nach Los Angeles geflogen. Donnie und Gretchen verlassen die Halloween-Party in Donnies Haus und fahren zu Roberta Sparrow. Dort überraschen sie zwei Mitschüler bei einem Einbruch. Im Gerangel wird Gretchen von einem vorbeifahrenden Auto überfahren. Der Fahrer ist Frank, ein Jugendlicher im Hasenkostüm. Donnie erschießt Frank und fährt mit Gretchens Leiche an den Rand der Stadt. Hier kann er sehen, wie sich ein merkwürdiges Himmelsphänomen über Donnies Haus abspielt. Das Flugzeug, in dem Donnies Mutter unterwegs ist, verliert eine Turbine, die in dieses Himmelsphänomen stürzt. Sie landet am 2. Oktober auf dem Haus der Darkos. Donnie wird von der Turbine erschlagen, aber Gretchen und Frank sind wieder lebendig.

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A Very, Very Mad World – Der Mindfuck von Donnie Darko

Mögliche Deutungen von Donnie Darko

Am Ende des Films singt Michael Andrews „It’s a very, very mad world.“ und tatsächlich scheint die Welt von Donnie Darko aus den Fugen geraten zu sein. Donnies Halluzinationen, die sich in erster Linie durch Frank äußern, sind noch relativ klar erkennbar. Doch wie kann es sein, dass am Ende des Films plötzlich wieder der 2. Oktober ist und die meisten im Film dargestellten Ereignisse dadurch nie geschehen zu sein scheinen?
Die gängigste Theorie, die auch von Regisseur Richard Kelly bevorzugt wird, bezieht sich auf die Zeitreise-Thematik, die im Film immer wieder aufgegriffen wird. Demnach hat das Unglück über Donnies Haus eine Art parallele Realität erzeugt, die jedoch dem Untergang geweiht ist. Donnie hat die Macht, einen Sprung zurück in der Zeit auszulösen. Damit opfert er sein eigenes Leben, um die Menschen zu retten, die er liebt – insbesondere Gretchen.

Nach einer alternativen Deutung hat Donnie schon immer in seinem Bett gelegen, als die Flugzeugturbine in seinem Haus einschlug. Die nachfolgende Handlung würde in diesem Fall seine Sterbephantasie darstellen, an deren Ende er seinen Tod akzeptiert.

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Fazit

Im Kino war Donnie Darko ein Flop. Das mag unter anderem daran gelegen haben, dass Filme mit Flugzeugkatastrophen in unmittelbarer Nähe zum 11. September 2001 einen schweren Stand hatten. Aber auch so macht es der Film einem Massenpublikum nicht ganz leicht, denn er liefert im Vergleich zu anderen Filmen nur wenig Anhaltspunkte, wie sein Ende zu verstehen ist. Dazu kommt eine eher episodenhafte Handlung, in der im Nachhinein zwar Zusammenhänge klar werden, doch ein klarer roter Faden ergibt sich nicht unbedingt.

Wer damit kein Problem hat, bekommt in Donnie Darko einiges geboten. Jake Gyllenhaal lässt schon in jungen Jahren das Talent aufblitzen, das ihn inzwischen zu einem äußerst gefragten Schauspieler gemacht hat. Der Soundtrack ist großartig und die Spezialeffekte können sich ebenfalls sehen lassen. Und dann ist da noch Gruselhase Frank, dessen Horrorkostüm zusammen mit seinem stets rätselhaften Auftauchen dem Donnie Darko eine unheimliche Atmosphäre verleihen. So ergibt sich am Ende ein Film, den jeder Mindfuck-Fan mindestens ein Mal gesehen haben sollte. Dementsprechend hat es Donnie Darko unter Genre-Fans auch zu Kultstatus gebracht.

Achtung: Diese Rezension bezieht sich auf die Kinofassung des Films. Es existiert ein etwa 20 Minuten längerer Director’s Cut von Donnie Darko, der unter anderem die Zusammenhänge der Auflösung klarer herausarbeitet und einige Lieder des Soundtracks durch andere ersetzt. Unter den Fans des Films ist der Director’s Cut umstritten.

Weiterführende Links

Donnie Darko bei www.imdb.com
Donnie Darko bei www.rottentomatoes.com
Vergleich zwischen Kinofassung und Director’s Cut von Donnie Darko

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Bernd Leiendecker
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