The Sixth Sense

Der erfolgreichste Mindfuck-Film aller Zeiten
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[Anzahl der Stimmen: 40 Durchschnitt: 4.2]

Mindfuck-Level: Fortgeschrittener

Eine Diskussion über Mindfuck und Plot Twists führt sehr schnell zu M. Night Shyamalans The Sixth Sense. Kein Wunder, denn der Film spielte laut Angaben von Box Office Mojo weltweit 672 Millionen Dollar ein. Außerdem gilt die Auflösung des Films als eine der überraschendsten der Filmgeschichte.

Ein scheinbar konventioneller Film

Dabei beginnt der Film scheinbar höchst konventionell und ohne jeden Hinweis auf drohenden Mindfuck. Der Kinderpsychiater Malcolm Crowe (Bruce Willis) erhält eine Auszeichnung für seine Arbeit. Doch ein ehemaliger Patient von ihm dringt in Malcolms Haus ein, schießt Malcolm in den Bauch und tötet sich danach selbst. Der Hauptplot des Films spielt jedoch im nächsten Herbst. Hier behandelt Malcolm den jungen Cole Sear (Haley Joel Osment). Cole gesteht schließlich, dass er Geister sehen kann. Zusammen finden die beiden einen Weg, Coles Fähigkeit zu nutzen und ihm so seine Ängste zu nehmen. Gleichzeitig wird immer wieder klar, dass Malcolms Ehe in der Krise steckt – scheinbar weil er sich zu sehr in seine Arbeit vertieft.

„Sie sehen nur, was sie sehen wollen.“ – Der Plot Twist

Der Erfolg von The Sixth Sense (und damit auch der Mindfuck) entsteht vor allem dadurch, was dann passiert.

Der Plot Twist von The Sixth Sense

Malcolm begreift, dass er selbst ein Geist ist. Die Schussverletzung vom Filmbeginn war tödlich und seitdem konnte ihn nur Cole noch sehen. Seine Ehe ist nicht in der Krise, seine Frau ist Witwe und trauert noch um ihn. Diese Erkenntnis ist natürlich ein Schock für Malcolm, aber vor allem ist sie ein Schock für den Zuschauer. Schließlich muss er vieles, was er über die Handlung des Films zu wissen glaubte, neu bewerten.

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Der Mindfuck von The Sixth Sense

Erst an dieser Stelle wird der Mindfuck von The Sixth Sense offensichtlich. Verschiedene Szenen müssen dadurch im Nachhinein anders eingeordnet werden.

Schlüsselszenen des Films

Insbesondere bei vier Gelegenheiten wurde der Zuschauer das Opfer einer Täuschung:

  • Malcolms Tod wird im Bild nicht gezeigt, da die Szene vorher durch eine Schwarzblende endet. Der Zuschauer sieht Malcolm scheinbar unverletzt in der nächsten Szene und schließt daraus, dass er überlebt haben muss.
  • Malcolm sitzt in einer Szene mit Coles Mutter zusammen. Sie sprechen nicht miteinander, aber der Zuschauer geht natürlich davon aus, dass Coles Mutter Malcolm sehen kann.
  • Malcolm erscheint anscheinend zu spät zu einer wichtigen Verabredung mit seiner Frau. Im Anschluss scheinen sie miteinander zu reden, bevor Malcolms Frau das Restaurant verlässt.
  • Malcolm hat Probleme, die Tür zu seinem Arbeitszimmer zu öffnen. Trotzdem folgt im Anschluss daran jedes Mal eine Szene, in der er das Arbeitszimmer bereits betreten hat.

Erst nach dem Plot Twist begreift der Zuschauer, dass er getäuscht wurde. Malcolm ist tot, die Gespräche mit Coles Mutter und seiner Frau haben nicht stattgefunden und die Tür zu Malcolms Arbeitszimmer ist durch eine Kommode blockiert. Malcolm und der Zuschauer sind einem Schlüsselsatz gefolgt, den Cole über Geister sagt: „Sie sehen nur, was sie sehen wollen.“

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Diese Form des Mindfuck in The Sixth Sense ist auch das Geheimnis des Erfolgs dieses Films. Selten hat sich eine filmische Erzählung sich so radikal dem Gelingen einer Täuschung verschrieben und damit seine Zuschauer begeistert. Entsprechend waren viele bereit, sich den Film noch ein zweites Mal anzuschauen – entweder im Kino oder in der Zweitauswertung auf DVD. Durch seinen Erfolg ermutigte The Sixth Sense zahlreiche Nachahmer.

Ähnliche Filme wie The Sixth Sense

Beispiele sind unter anderem The Others, Soul Survivors, Dead End oder Reeker.

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Fazit

Wer sich auch nur ein wenig für Mindfuck-Filme interessiert, kommt an The Sixth Sense nicht vorbei. Jeder, der den Film gesehen hat, erinnert sich an den Schock, den er angesichts der Auflösung empfunden hat. Auch ein zweites Ansehen von The Sixth Sense lohnt sich, um sich noch einmal genau die Mechanismen der Täuschung vor Augen zu führen. Nicht umsonst wird der Film als „Must See Twice Film“ beworben. Mit dem zweiten Anschauen erschöpft sich dann allerdings auch der Reiz des Films. Ab der dritten Sichtung fällt dann die Konventionalität und Betulichkeit der Handlung negativ auf und viele Szenen wirken lang. Aufgrund des Erlebnisses beim ersten und zweiten Anschauen verdient The Sixth Sense aber dennoch fünf Sterne.

Weiterführende Links

The Sixth Sense bei www.imdb.com
The Sixth Sense bei www.rottentomatoes.com

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Bernd Leiendecker
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