Filmplakat nicht verfügbar

Parallelwelten

Der Fluch der guten Tat
Print Friendly, PDF & Email
Unsere Bewertung
Eure Bewertung
[Anzahl der Stimmen: 34 Durchschnitt: 4.1]

Mindfuck-Level: Anfänger

Der Butterfly-Effect ist nicht nur dank des gleichnamigen Films ein gängiges Motiv des Mindfuck. Scheinbar harmlose Ereignisse können demnach ungeahnte, oft katastrophale Folgen haben. So ergeht es auch der Protagonistin im Thriller Parallelwelten (Originaltitel: Durante la tormenta) von Oriol Paulo – einem Regisseur, der zuvor schon mit Der unsichtbare Gast die Bühne des Mindfuck betreten hat. Doch wie immer in Filmen, die mit Zeitreisen oder der nachträglichen Beeinflussung der Vergangenheit spielen, gibt es eine Chance, den Ausgangszustand wiederherzustellen.

Achtung: Der Film ist nicht zu verwechseln mit Parallel, der im gleichen Jahr entstanden ist und eine ähnliche Thematik aufweist.

Die Folgen einer guten Tat

Im Jahr 1989 untersucht der 12jährige Nico verdächtige Geräusche im Nachbarhaus und findet die Leiche seiner Nachbarin. Als er davonläuft, wird er von einem Auto überfahren und stirbt. 25 Jahre später findet Vera (Adriana Ugarte) Nicos alte Videokamera. Während eines Gewitters überschneiden sich die Zeitebenen und Vera kann mit Nico sprechen. Sie warnt ihn und rettet ihm damit das Leben. Doch als sie am nächsten Tag erwacht, ist nichts mehr wie es war: Ihre Tochter ist verschwunden und niemand scheint überhaupt zu wissen, dass das Kind existiert hat. Auch Veras Mann David (Álvaro Morte) kann sich weder an Vera noch an eine gemeinsame Tochter erinnern. Schließlich dämmert es Vera: Durch Nicos Rettung hat sie auch die Gegenwart verändert. Sie hat in dieser Realität nie geheiratet und hat keine Tochter.

Das beste aus zwei Welten – Das Ende von Parallelwelten

Die Auflösung von Parallelwelten

Mit der Hilfe von Inspektor Leyra (Chino Darín) kämpft Vera darum, ihre bekannte Realität zurückzubekommen und macht sich auf die Suche nach Nico. Sie erfährt, dass sie den Mann, der ihr schließlich David vorgestellt hat, in dieser Realität nie kennengelernt hat. So konnte sie ihn nicht heiraten und wurde nicht schwanger. Auf einen Hinweis von Leyra erwischt sie David dabei, wie er seine Freundin betrügt und schließt daraus, dass er auch in der ursprünglichen Realität fremdgegangen ist. Sie erpresst David, seinen Job als Bankangestellter zu nutzen, um den erwachsenen Nico zu finden.

Als David ihr eine Adresse gibt, fährt Vera dort hin und erkennt, dass Inspektor Leyra der erwachsene Nico ist. Er hat Vera in der Situation kennengelernt, die sie in der anderen Realität zu David geführt hat. Vera und Nico sind ein Liebespaar und Nico möchte sie nicht verlieren. Doch als Vera erkennt, dass Nico inzwischen die Videokamera hat, begeht sie Selbstmord. Nico nimmt Kontakt mit seinem früheren Ich auf und sorgt dafür, dass der junge Nico sich von Vera fernhält.

Tatsächlich wird so eine neue Realität hergestellt, in der Nico und Vera überlebt haben und Vera mit David verheiratet ist und ihre Tochter wiederhat. Sie verlässt den untreuen David und nimmt Kontakt zum erwachsenen Nico auf – überzeugt von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu ihr.

[Einklappen]

Dinge richtigstellen – Der Mindfuck von Parallelwelten

Analyse des Mindfuck von Parallelwelten

Der Butterfly-Effekt ist in Spielfilmen meistens ein Paradoxon. Eigentlich soll er darstellen, dass schon winzige Veränderungen der Vergangenheit unkontrollierbare Folgen haben können. Dennoch sind diese Folgen auch in Parallelwelten auf einen sehr überschaubaren Personenkreis und eine sehr geringe Anzahl von Schlüsselereignissen herunterzubrechen. Dadurch ist der Zuschauer zwar verwirrt, erhält aber am Schluss eine befriedigende und allgemein nachvollziehbare Lösung. Zusätzlicher Mindfuck kommt in Parallelwelten durch die schiere Anzahl an Wendungen und Überraschungen auf – auch wenn diese manchmal nicht vollkommen logisch erscheinen.

[Einklappen]

Fazit

Parallelwelten punktet mit seiner Atmosphäre und den Leistungen der Darsteller. Der eigentliche Plot rund um den Eingriff in die Vergangenheit und seine Folgen ist weder besonders neu noch besonders logisch. Manche Wendung ist vorhersehbar, aber trotzdem weiß Parallelwelten durchaus zu unterhalten und ist dabei auch für Mindfuck-Neulinge gut geeignet. Dass der Film etwas zu lang geraten ist, wird manche stören, für andere dagegen kein Problem sein.

Weiterführende Links

Parallelwelten bei www.imdb.com
Parallelwelten bei www.rottentomatoes.com

Filme wie Parallelwelten

Filme mit ähnlichem Mindfuck wie Parallelwelten

12 Monkeys (USA 1995, Terry Gilliam)
Coherence (USA/Großbritannien 2013, James Ward Byrkit)
Parallel (Kanada 2018, Isaac Ezban)
Predestination (Australien 2014, The Spierig Brothers)
Primer (USA 2004, Shane Carruth)
Timecrimes (Spanien 2007, Nacho Vigalondo)
Triangle (Großbritannien/Australien 2009, Christopher Smith)

[Einklappen]
Print Friendly, PDF & Email
Bernd Leiendecker
Letzte Artikel von Bernd Leiendecker (Alle anzeigen)

0 comments on “ParallelweltenAdd yours →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Zustimmung zur Datenspeicherung laut DSGVO

Impressum | Datenschutz